Die kleine aber feine Runde von insgesamt 12 Teilnehmenden begann mit einer kurzen Vorstellung. Es referierten Dr. Thomas Lücking und Dr. Svenja Wagner, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Hameed Haqparwar bei der Bosch Engineering GmbH im Bereich Strategy & Business Consulting tätig sind. Sie unterstützen und begleiten ihre Kunden bei der digitalen Geschäftsmodellentwicklung von der Idee bis zum Produkt. Die Tochterfirma von Bosch bietet umfangreiche Ingenieurdienstleistungen an – für eine effiziente, sichere und vernetzte Mobilität unabhängig von der Stückzahl.
Methodenkoffer für eine erfolgreiche Geschäftsmodellentwicklung
Im Vortrag präsentierten die beiden Referierenden eine zentrale Methode aus Ihrem exklusiven Methodenframework, das auf die Entwicklung kosteneffizienter und nachhaltiger Geschäftsmodelle auf IoT-Basis ausgelegt ist. Konzepte und Methoden aus dem Design Thinking und dem Lean-Startup-Umfeld bilden die Grundlagen dieses Frameworks. Der IoT Business Model Builder 2.0 fokussiert sich unter anderem auf den Aufbau von Wertschöpfungsnetzwerken anstelle von bekannten Wertschöpfungsketten. Ein solches Wertschöpfungs- bzw. Partnernetzwerk gestalteten die Referierenden an einem imaginären Start-Up namens „Farmcraft“ interaktiv mit den Teilnehmer*innen der Praxisrunde.
Wertschöpfung neu gedacht
Beim resultierenden Netzwerk handelt es sich um ein „lebendes Dokument“, aus dem frühzeitig kritische Annahmen abgeleitet und Validierungsvorhaben priorisiert werden können. Gerade für kleine bis mittelständische Unternehmen, die bei der digitalen Geschäftsmodellentwicklung vor neuen Herausforderungen stehen, ist die Analyse unterschiedlicher Interessengruppen besonders relevant. Denn für den Erfolg digitaler Geschäftsmodelle ist die frühzeitige Einbindung von essenziellen Stakeholdern wie potenziellen Partnern und Zulieferern entscheidend.
Gerade im Kontext von IoT müssen verschiedenste Domänen vereint werden, um ein wertstiftendes Angebot für den Endnutzer bereitzustellen. Diese Komplexität kann kein Unternehmen allein bewältigen, somit ist die Zusammenarbeit mit Partnern essenziell. Um Anreize zu schaffen, ist es unabdingbar, den Partnern gegenüber ein Werteversprechen anzubieten. Zusätzlich kann das Unternehmen dank der von Bosch entwickelten Methode die eigene Rolle im Netzwerk kritisch reflektieren.
Wissenstransfer in einer Veranstaltungsreihe
Die OHM Professional School, das Weiterbildungsinstitut der Technischen Hochschule Nürnberg, veranstaltet die Praxisrunde Digitalisierung seit 2020 zu wechselnden Digitalisierungsthemen mit Vortragenden aus unterschiedlichsten Branchen. Verschiedene Firmen stellen dabei ihre Erfahrungen mit der Digitalisierung aus der Praxis den Teilnehmenden vor und gehen im Anschluss in eine offene Diskussion. Das Ziel ist es, Impulse für die Praxis zu geben und den Anwesenden eine Gelegenheit zu bieten, die Möglichkeiten der Digitalisierung und die aktuelle Anwendung zu entdecken.
Nachfolgende Termine der Praxisrunde befinden sich bereits in Planung. Das Team der OHM Professional School arbeitet darüber hinaus daran, das Konzept der Veranstaltungsreihe auf weitere Themen auszuweiten, zum Beispiel Nachhaltigkeit.
